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Kategorie: Lernkunde
Erstellt von: Helmut
Im Jahr 1978 prägte ich das Wort "Lernkunde" als Bezeichnung für ein Wissensgebiet, das erstaunlicherweise sowohl in der Alltagssprache als auch von den etablierten Wissenschaften völlig ignoriert worden ist. Zu jener Zeit fand ich dieses Wort in keinem der verfügbaren Lexika und Wörterbücher - aber ich sah deutlich die abträglichen Folgen der Tatsache, dass es dieses Wissensgebiet offenbar nicht gab.

Lernpsychologie?


Die akademische Psychologie befasst sich zwar (angeblich) mit dem Lernen, sie liefert aber kaum in der Praxis brauchbare Ergebnisse - zumindest kam ich im Zuge meines Pädagogikstudiums und in der darauf folgenden Praxis zu dieser persönlichen Einsicht. Wie sie in Form einer "Schulpsychologie" einen festen Platz im Bildungssystem erringen konnte, war mir völlig schleierhaft, bis ich erkannte, was ihr wirklicher Auftrag ist:
Sie blendet im Grunde jenes "wollende (menschliche) Wesen" völlig aus, das aus eigenem Interesse und zum eigenen Nutzen lernen will. Worauf sie sich hingegen kapriziert, sind Diagnose, Methode und Verfahren, um Menschen dahingehend zu beeinflussen, dass sie (etwas ihnen Vorgesetztes) "lernen", indem sie sich fügen. Dass sie für diesen Zweck auch (pharmazeutische) Drogen fördert, finde ich entsetzlich.

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Kategorie: Politik, Allgemein
Erstellt von: Helmut
Unser Wort Politik bezeichnet "Staatskunst" bzw. "Kunst der Staatsführung", und geht auf das altgriechische Wort "polis" zurück. Polis war die Bezeichnung für "Stadt" und zugleich für "Staat", weil im alten Griechenland die Städte meist zugleich Staaten waren - Stadtstaaten eben.
Mit der Nachsilbe "-ik" (die gleiche wie in Musik, Technik und Physik! -) bezeichnet das Wort das "Wissen um die wirkenden Kräfte innerhalb eines Staatsgefüges und seine Anwendung". Konsequenterweise sind "Politiker" Menschen, die über Wissen um die Wirkungen innerhalb des Staatsgefüges verfügen und es als Kunst anwenden.
Heute leben wir in freien demokratischen Staaten, die von (gewählten) Politikern regiert werden. Es stellt sich aber die drängende Frage, ob die Führungskader dieser Staaten tatsächlich ausreichend über "Wissen um die Wirkungen innerhalb dieser Staatsgefüge" besitzen und die einschlägige Kunst beherrschen.
Wie es scheint, verstehen sich die Akteure dieser Staaten viel mehr als "Manager" denn als Politiker, denn sie exekutieren de facto Pläne und Vorhaben, die anderen Ortes und von anderen Gremien gesetzt wurden. Wahre Staatsmänner aller Zeiten haben sich ganz gewiss durch andere Qualitäten ausgezeichnet.
Politik unserer Zeit ist unter das Niveau regionaler Sportveranstaltungen gesunken, denn bei solchen wissen die Akteure, dass man aus eigenem Interesse siegen will. Die Mannschaften treten je als ein "in sich einiges Ganzes" dem Gegner gegenüber, dem wird Respekt entgegengebracht und der "Kampf" der Kräfte wird mit Fairness geführt - die bessere Mannschaft gewinnt. Was zeichnet die bessere Mannschaft aus?
Den Sieg trägt jene "Kampfgemeinschaft" davon, deren Einigkeit bewirkt, dass die Stärken jedes einzelnen Gliedes der Mannschaft besser koordiniert vereint auf das Ziel ausgerichtet sind. Jedes Glied der Mannschaft trägt nach besten Kräften bei. Wo findet man Ähnliches in der modernen Politik?

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Kategorie: Lernkultur
Erstellt von: Helmut

Teil 2.2: Lehren oder Erziehen?


Es gab einmal in unserer Gesellschaft eine Art unausgesprochene Übereinkunft und gesellschaftliche Übereinstimmung:
Wer Kinder zur Welt bringt erzieht sie auch in "stillschweigender Anerkennung" der bestehenden Sitten. Danach unterrichten (staatlich bestallte) Lehrer sie (in Schulen) oder im Privatunterricht.
Eigentlich sorgte niemand (außer sie selbst) dafür, dass Eltern die Kinder "ordentlich" erziehen. Gewöhnlich reichte das, was man selbst im Elternhaus an Erziehung mitbekam, dass man später den eigenen Nachwuchs erziehen konnte. Dies war - zumindest bei den meisten "Kulturvölker" - fast immer von religiösen Werten und Gesetzen geprägt.
Danach wusste man offenbar, dass das Verhalten der Erwachsenen dem Kind als primärer Erziehungseinfluss, als Vorbild und Muster dient. Man wusste offenbar auch, dass man als Erwachsener Kindern gegenüber stets erziehend wirkt.
Andererseits sorgten die staatlichen Behörden dafür, dass Lehrer neben ihren Fachgebieten eine wenigstens grundlegende pädagogische Ausbildung erhielten - zumindest jene Lehrer, die "Pflichtschulkinder" zu unterrichten hatten. Bei Lehrern in mittleren und höheren Schulen legte man primäres Augenmerk auf ihre fachliche Qualifikation und überließ die menschlichen Aspekte ihrem Gespür oder Geschick. Dies reichte nicht immer zum Wohl der ihnen Anvertrauten, doch das wertete man gewöhnlich als vom Schüler "selbst verschuldet".

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